Roland Lang, geboren am 2. 4. 1942 in Jablonec (ČSSR), machte nach Volksschule und fünf Jahren Gymnasium eine Lehre als grafischer Zeichner (1957 bis 1960), studierte zwei Jahre an der Kunstakademie Karlsruhe Gebrauchsgrafik und freie Grafik. Ab 1962 zum Teil angestellt, zum Teil „freie“ Arbeit als Plakatmaler, Offsetdrucker, Fahrer. Schreibversuche seit etwa 1958, 1969 erste Veröffentlichung. 1971 bis 1973 Redakteur eines Studentenmagazins, seit 1974 freier Schriftsteller. Lang gehörte dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) und bis Mitte der 1980er Jahre der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) an. 1989/90 hielt er sich für sechs Monate in Indien auf; Reisen u.a. nach Nepal und Thailand. Er lebte lange in Karlsruhe, bis Anfang 2009 in Ettlingen, seitdem in Weissach bei Backnang.
* 2. April 1942
von Jürgen Lodemann und Axel Ruckaberle
Essay
Roland Lang ist unter den Autoren seiner Generation eine Ausnahme: Seine erste Veröffentlichung war (obwohl sie 1969 erschien) weder eine überdrehte oder auch nur gemilderte ‚Gesellschaftskritik‘, begriffsstark und sinnenschwach, noch war sie eine Frühform dessen, was kurz darauf, in den 1970er Jahren, als ‚Tendenzwende‘ bekannt wurde und literarisch jene in die Privatheit verliebte, auf das Ich beschränkte Prosa lieferte. Lang schwamm weder im einen noch im andern Strom, er fing an mit einem Text, ...